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Stimmen gegen den Krieg aus Israel auf Deutschlandtour

Aktivist*innen der Bewegung Standing Together mit dem forumZFD auf Vortragsreise

Unter dem Titel "Stimmen gegen den Krieg" fand vom 25. November bis zum 08. Dezember 2024 auf Einladung des forumZFD eine Vortragsreise zweier Aktivist*innen der jüdisch-palästinensischen Graswurzelbewegung Standing Together aus Israel statt. Bei insgesamt sechs öffentlichen Veranstaltungen in Hamburg, Berlin, Bonn, Frankfurt und Köln sowie vor Politiker*innen im Deutschen Bundestag sprachen Amal Ghawi und Itamar Avneri über ihr Engagement für gerechten palästinensisch-israelischen Frieden und ihre Erwartungen an die deutsche Politik.
Standing Together auf Vortragsreise in Deutschland
© www.bengross.de / Ben Gross

Amal Ghawi, Journalistin, Aktivistin und palästinensische Bürgerin Israels, und Itamar Avneri, Mitbegründer der Bewegung und Stadtrat in Tel Aviv-Jaffa, berichteten offen über die Hoffnungen und Herausforderungen ihrer Arbeit. Standing Together als progressive Graswurzelbewegung setzt sich für Frieden und soziale Gerechtigkeit ein. Mit mehr als 5.000 Mitgliedern handelt es sich um die aktuell größte Bewegung in Israel. Die Bewegung legt Wert auf ihre Unabhängigkeit. Sie bezieht keine Gelder von Regierungen, um aus der Mitte der Gesellschaft heraus zu sprechen. Standing Together strebt den Aufbau eines dauerhaften Friedens an. Auf die Eskalation seit dem 7. Oktober 2023 reagierte die Bewegung mit Protesten für einen Waffenstillstand und ein Geiselabkommen. Sie organisierten Solidaritätswachen in gemischten jüdisch-palästinensischen Städten und humanitäre Hilfslieferungen nach Gaza. Ihre Aktionen erfuhren große internationale Aufmerksamkeit.

Das forumZFD konnte viele Kooperationspartner für die Unterstützung der Vortragsreise gewinnen und bei den öffentlichen Veranstaltungen mehrere hundert Menschen erreichen. Viele Menschen wollten wissen, wie Standing Together als jüdisch-palästinensische Bewegung in Israel nach dem 7. Oktober 2023 zusammengehalten habe.

Amal Ghawi erinnert sich. Sie habe sich in den Tagen nach dem 7. Oktober die Frage gestellt, ob sie nur den Schmerz einer Seite fühlen könne, wie viele Menschen in ihrem Umfeld, oder ob sie den Schmerz beider Seiten fühlen wolle. Ihr war sofort klar, dass es der Schmerz beider Seiten ist. Bei Standing Together fand sie Menschen, die dachten und fühlten wie sie. Hoffnung fand sie in den Aktionen der Bewegung. Besonders beeindruckt hat sie die humanitäre Hilfsaktion für Gaza. Standing Together hatte zunächst Spenden für einen LKW mit Hilfsgütern in israelischen Städten mit palästinensischer Bevölkerung sammeln wollen. Am Ende war die Hilfsbereitschaft so überwältigend, dass sie 400 LKW füllen konnten.

Videobeitrag im ZDF heute journal

Das ZDF heute journal berichtete über die Vortragsreise von Standing Together. Zum Video gelangen Sie über folgenden Link: https://www.zdf.de/nachrichten-sendungen/heute-journal-update/bewegung-standing-together-100.html

Itamar Avneri forderte die Zuhörer*innen auf: Deutschland solle eine kritische Haltung zur israelischen Regierung einnehmen und Solidarität mit den Israelis nicht mit Solidarität mit der aktuellen israelischen Regierung verwechseln. Denn mehr als 70 Prozent der Israelis unterstützten Umfragen zufolge ein Abkommen für ein Ende des Krieges in Gaza und die Befreiung der Geiseln.

Der Aufruf der beiden Aktivist*innen von Standing Together an Politik und Menschen in Deutschland:

  • Stellt euch auf die einzig richtige Seite: Die Seite der Menschlichkeit. Steht an der Seite der Menschen in Palästina und Israel, nicht an der Seite der Kriegstreiber.
  • Setzt euch für ein sofortiges Ende des Krieges in Gaza und ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln ein und verstärkt den Druck auf die israelische Regierung. Dazu zählt, internationales Recht durchzusetzen und Waffenlieferungen an Israel zu stoppen.
  • Unterstützt Friedens- und Menschenrechtsorganisationen in Palästina und Israel.

Mehr über Amal Ghawi und Itamar Avneri und ihr Engagement bei Standing Together können Sie in unserem Interview mit den beiden Aktivist*innen erfahren:

Zum Interview

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