forumZFD in Kambodscha
Nach Jahrzehnten des Bürgerkriegs – dem Genozid durch die Roten Khmer, der Befreiung und Besetzung durch Vietnam bis 1989, gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Regierungsfraktionen bis 1998 und Gefechten mit Thailand, die erst vor Kurzem endeten – befindet sich das politische System Kambodschas derzeit in einer oberflächlichen Stabilität. Oder, wie es ein kambodschanischer Friedensaktivist formuliert:
„Wir haben in Kambodscha Brücken und Fabriken gebaut, und die Menschen hungern nicht mehr. Doch wir stehen weiterhin vor der Aufgabe, unsere vom Krieg zerrüttete Bevölkerung in eine friedliche Gesellschaft zu transformieren. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg.“
Unsere Ziele
Bis heute hat keine systematische Aufarbeitung der neueren Geschichte Kambodschas und insbesondere der Herrschaft der Roten Khmer stattgefunden. Darüber hinaus ist der öffentliche Diskurs über die Vergangenheit politisch befangen, wodurch nationalistische Tendenzen gestärkt und historische Feindbilder und Vorurteile gegenüber Minderheiten vertieft werden, die bereits vor dem Regime der Roten Khmer existierten. Durch unzureichendes Wissen, ausbleibendes Lernen aus der Vergangenheit und mangelhafte Fähigkeiten in der gewaltfreien Konflikttransformation ist eine Situation entstanden, die schnell in Gewalt ausarten kann.
Seit Beginn unseres Einsatzes in Kambodscha im Jahr 2015 versuchen wir, einen Teil dieser Probleme anzugehen. Durchgeführt werden unsere Aktivitäten von unserem Programmbüro in Phnom Penh sowie von einem Projektbüro, das im Juli 2016 in der Stadt Battambang eröffnet wurde.
Unsere Partner
Mithilfe qualifizierter nationaler und internationaler Friedensexperten entwickeln wir zurzeit unser Programm für Kambodscha, indem wir Partnerschaften mit lokalen NGOs, Universitäten, Behörden, ethnischen und religiösen Minderheiten und Jugendinitiativen aufbauen.
Unsere Mission
Zu unseren Handlungsfeldern in Kambodscha gehören vor allem das Projekt „Dealing with the Past“ (DWP), die Förderung von Dialogprozessen und die Verbreitung von Methoden zur zivilen Konflikttransformation, Konfliktsensitivität und Friedensstiftung in einer Post-Konflikt-Gesellschaft.