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Wege aus dem Kriegstrauma

Gespräche zu Friedensarbeit in der Ukraine beim Tag der offenen Tür des BMZ in Berlin

Friedensarbeit und Entwicklungsdienst sind in Kriegsgebieten enorm wichtig. Dazu sprach Ada Hakobyan, Fachkraft des forumZFD in der Ukraine, mit Bundesministerin Svenja Schulze und dem ukrainischen Botschafter Oleksij Makejew. Die Gespräche fanden im Rahmen des Tags der offenen Tür der Bundesregierung am 20.08.2023 im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) statt.

 

Bei dem Fachgespräch mit der Ministerin ging es um die aktuelle Lage in der Ukraine und um den langfristigen Wiederaufbau des Landes. „Die Bevölkerung in der Ukraine wie auch in anderen Ländern, die Krieg und Gewalt ausgesetzt sind, ist enorm emotional und psychisch belastet“, berichtete Ada Hakobyan, Expertin des forumZFD, die seit 2019 mit unserem Team in Odessa Friedensarbeit leistet. Dort unterstützt sie die Nachbarschaftsinitiative und forumZFD-Partnerorganisation „Zatsikavleni“.

Der seit 2022 verschärfte Krieg Russlands hat die Arbeit vor Ort verändert. „Schwerpunkte sind die Rolle des sozialen Zusammenhalts, Trauma-Prävention und Resilienz-Stärkung“, erläuterte die Projektmanagerin. Sie unterstütze die Zivilbevölkerung dabei, Wege zu finden, damit die enormen Belastungen nicht zu einem kollektiven Trauma anwachsen. Ihre Motivation, in der Friedensförderung aktiv zu werden, komme übrigens aus ihrer eigenen Kindheit. „Ich habe als Kind die Folgen eines Krieges am eigenen Leib gespürt.“

Gemeinsam Veränderungen erreichen

Ada Hakobyan spiele inzwischen in der Arbeit in seiner Nachbarschaftsinitiative in Odessa eine entscheidende Rolle, erklärte Dmytro Kovbasyuk, Initiator von „Zatsikavleni“. Die Mentorschaft habe sich als großer Gewinn für das Projekt erwiesen. „Die Zusammenarbeit mit dem Zivilen Friedensdienst aus Deutschland ist gerade in diesen herausfordernden Kriegszeiten von enormer Bedeutung“, strich Kovbasyuk heraus. „Als echte Partner arbeiten wir gemeinsam an der strategischen Planung und gehen aktuelle und zukünftige Herausforderungen für die ukrainische Gesellschaft an.“

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In einem anschließenden Pressegespräch vertieften Ada Hakobyan und Matthias Meiler, Fachkraft der GIZ in Äthiopien, das Thema. Matthias Meiler schärfte den Blick auf den Globalen Süden. Er unterstützt seit 2019 für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Äthiopien  die lokale Bevölkerung und Flüchtlinge in landwirtschaftlichen Fragen. Methoden und Herangehensweisen aus europäischer und afrikanischer Sicht könnten sich oftmals gegenseitig inspirieren und zu innovativen Lösungen führen, berichtete Meiler. „Ich bin ein Bindeglied zwischen unterschiedlichen Kulturen. Ich bin der Deutsche, den die Menschen auf der Mikro-Ebene kennenlernen und mit dem sie zusammenarbeiten.“

Das Pressegespräch präsentierte der Dachverband Arbeitsgemeinschaft der Entwicklungsdienste e.V. (AgdD).  Er vertritt von Bonn aus die vom BMZ anerkannten sieben Träger des Zivilen Friedensdienstes, so auch das forumZFD. Gabi Waibel, Geschäftsführerin der AGdD, erläuterte den Kern von Entwicklungsdienst: „Es geht um die Zusammenarbeit in internationalen Partnerschaften mit dem Ziel, gemeinsam gerechtere und zukunftsfähige Veränderungen zu erreichen.“

 

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