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Modell “Peaceful school"

„Peaceful School“– ein Weg zu einem sicheren und inklusiven Schulumfeld in der Ukraine

Die derzeitige Radikalisierung innerhalb der ukrainischen Gesellschaft trägt zu aggressiven Verhaltensmustern im schulischen Umfeld bei. Unsere Projektpartner*innen arbeiten daran, in Schulen einen ganzheitlichen und umfassenden Ansatz in Form des Bildungsmodells „Peaceful School“ einzuführen. Internationale und ukrainische Erfahrungen sollen verbunden werden, um ein friedlicheres, partizipatorisches und integratives Schulumfeld zu schaffen.
Training of Trainers for the Peaceful School Model implementation, Ukraine
© Institute for Peace and Common Ground

Dem gegenwärtigen ukrainischen Bildungssystem fehlt ein philosophischer und methodischer Ansatz zur Organisation des Bildungsprozesses, der eine sichere und positive Atmosphäre in den Schulen schaffen kann. Diese Abwesenheit lässt Probleme ungelöst und trägt zu einer Zunahme von Gewalt, Mobbing und Konflikten bei. Gleichzeitig stehen die Schulen vor weiteren Herausforderungen im Zusammenhang mit der neuen Bildungsreform und dem Dezentralisierungsprozess in der Ukraine.

Das aktuelle Bildungssystem basiert auf strikten hierarchischen Strukturen aus der Zeit der Sowjetunion. Es bedarf dringend einer Reform, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse, Ansichten und Meinungen der Kinder in den Bildungsprozess aufgenommen werden und Lehrkräfte zusammen mit dem weiteren Schulpersonal ein unterstützendes Umfeld haben.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde im Jahr 2019 das Projekt „Peaceful School“ gestartet. Das Projekt wird von der Bundesregierung gefördert. Es wird vom forumZFD-Büro in der Ukraine und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) gefördert und gemeinsam mit dem „Institut für Frieden und Common Ground“ (IPCG), dem „Wissenschaftlich-Methodischen Zentrum für angewandte Psychologie und Soziale Arbeit“ und dem „Institut für die Modernisierung von Bildungsinhalten“ umgesetzt.

Das Bildungsmodell besteht aus vier Kernelementen:

  1. Restaurative Ansätze an Schulen
  2. Schulmediation
  3. Prävention von Radikalisierung von Jugendlichen
  4. Förderung interkultureller Sensibilität

Das Projekt gibt Schulen eine Reihe von Instrumenten, die ihnen helfen, eine gewaltfreie Debattenkultur, Fähigkeiten zur Peer-Mediation, Resilienz der Jugendlichen und interethnische Toleranz zu entwickeln.

Im Rahmen eines offenen Auswahlverfahrens wurden zehn Schulen in fünf Regionen der Ukraine für die Teilnahme am Projekt ausgewählt, aus jeder Region zwei Schulen: Chernihiv, Kharkiv, Lviv, Odessa, und Dnipro.

Das Projekt sieht eine Reihe von Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau für Lehrkräfte, Schulverwaltungen und Schüler*innen vor. Im Rahmen des Projekts werden die Schulen spezielle Zentren für „Common Ground“ einrichten, in denen Kinder Konflikte friedlich lösen können. Nach dem Pilotversuch in den ersten zehn Schulen wird das Programm evaluiert und verfeinert, um es noch besser an die Bedürfnisse moderner ukrainischer Schulen anzupassen.

Das Projekt „Peaceful School“ hat auf Landesebene einen pädagogischen Experimentierstatus, der vom Ministerium für Bildung und Wissenschaft per Erlass vom 01.11.2019 erteilt wurde.

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