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Den Kreislauf der Gewalt durchbrechen

forumZFD ruft zu verstärkten internationalen Bemühungen um Frieden in Palästina und Israel auf

Wir rufen die Europäische Union und weitere einflussreiche Akteure auf, sich für eine sofortige Deeskalation und ein Ende der Gewalt einzusetzen sowie ihre Bemühungen um Frieden in Palästina und Israel zu verstärken.
Aerial view of the city of Jenin, north of the West Bank
© Jenin Municipality

Bei einer zweitägigen israelischen Militäroperation am 3. und 4. Juli in Dschenin wurden zwölf Palästinenser*innen und ein israelischer Soldat getötet und 143 Menschen verletzt. Inmitten der Zerstörungen wurden mindestens 500 Familien innerhalb des Landes vertrieben. Ebenfalls am 4. Juli verübte ein einzelner Palästinenser einen Anschlag in Tel Aviv, bei dem acht Menschen verletzt wurden. Er wurde von einem bewaffneten Zivilisten erschossen. Angriffe durch israelische Siedler auf Palästinenser*innen und ihr Eigentum sind zu einer täglichen, erschreckenden Bedrohung geworden. Die Zahl der gewalttätigen Zwischenfälle, die seit Anfang 2022 einen Rekordwert erreicht haben, ist nicht zurückgegangen. Im Gegenteil, 2023 ist die Zahl der Todesopfer unter Israelis und Palästinenser*innen bereits höher als im vergangenen Jahr.

Wir rufen die Europäische Union und weitere einflussreiche Akteure auf, sich für eine sofortige Deeskalation und ein Ende der Gewalt einzusetzen sowie ihre Bemühungen um Frieden in Palästina und Israel zu verstärken. Solange es kein nachdrücklicheres Engagement der wichtigsten internationalen Entscheidungsträger*innen gibt und die Ursachen nicht aktiv angegangen werden, wird sich dieser zunehmende Kreislauf der Gewalt fortsetzen. Wir verurteilen Angriffe auf Zivilist*innen, unabhängig davon, ob sie von israelischen Sicherheitskräften, im Westjordanland lebenden Siedlern oder Palästinenser*innen verübt werden. Gewalt nährt nur einen Teufelskreis, der die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft zunichte macht.

Die Operation im Flüchtlingslager Dschenin war die größte seit mehr als 20 Jahren, bei der mehr als 1.000 Soldaten eingesetzt und auch Luftangriffe geflogen wurden. In dem Lager leben rund 13.000 Menschen. Es handelt sich um ein dicht besiedeltes Gebiet, in dem die Gefahr von Schäden für die Zivilbevölkerung hoch ist. In den zwei Tagen der Militäroperation wurden schätzungsweise 3.500 Menschen gezwungen, ihre Häusern zu verlassen.

Der Palästinensische Rote Halbmond und die Weltgesundheitsorganisation berichteten von Schwierigkeiten bei der Bereitstellung erster Hilfe während der Operation, da Krankenwagen nicht in das Lager einfahren konnten, weil die Straßen durch Bulldozer beschädigt wurden. Bei dem Angriff wurden wichtige Infrastruktureinrichtungen beschädigt, und die Behörden arbeiten noch daran, die Wasserversorgung wiederherzustellen. Nach Angaben der Palästinensischen Behörde wurden 429 Häuser und Einrichtungen zerstört. Der Wiederaufbau wird schätzungsweise mindestens drei Monate dauern und Millionen von Dollar kosten. Armut und Arbeitslosigkeit sind im Flüchtlingslager und in der Stadt Dschenin bereits sehr hoch. Die durch die Militäroperation verursachte Zerstörung hat die Lebenssituation der dort lebenden Bevölkerung nur noch weiter verschlimmert.

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