Der israelische Memorial Day ist ein wichtiger Nationalfeiertag, an dem der israelischen Opfer von Kriegen und politischer Gewalt landesweit gedacht wird. Die alternative Zeremonie "Joint Israeli Palestinian Memorial Day Ceremony" bildet einen einzigartigen Rahmen, in dem palästinensische und israelische Familien gemeinsam um die Opfer von Gewalt auf beiden Seiten trauern können. Die Veranstalter Combatants for Peace und Parents Circle Family Forum rufen dazu auf, den Verlust und das Leiden der "anderen" anzuerkennen und sich für eine gemeinsame Zukunft ohne Gewalt stark zu machen.
Trotz Gegenwind aus Gesellschaft und Politik unterstützen jedes Jahr mehr Menschen die alternative Gedenkzeremonie. 2018 nahmen über 7.000 Personen an der Feier in Tel Aviv teil, viele weitere tausend verfolgten sie weltweit über einen Live-Stream. Aktuell versucht die israelische Regierung, palästinensischen Partnern der Combatants for Peace die Teilnahme zu verweigern. Dennoch rechnen die Veranstalter damit, dass 10.000 Menschen der Zeremonie am 7. Mai in Tel Aviv beiwohnen werden.
Dieses Jahr kann die Gedenkfeier live in Berlin miterlebt werden, bei einer Begleitveranstaltung von den Friends of Combatants for Peace Germany, dem EAPPI Netzwerk Deutschland und dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung.
PROGRAMM
- 19:30 Einleitung und Hintergrund-Input zur Joint Israeli-Palestinian Memorial Day Ceremony
- 20:00 Live Übertragung aus Tel Aviv
- 21:30 Ende
Die Einleitung findet auf Deutsch, die Liveübertragung auf Arabisch und Hebräisch mit englischen Untertiteln statt.
Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung wird gebeten. Weitere Informationen zur Veranstaltung und Anmeldung
Die "Combatants for Peace" („Kämpfer*innen für den Frieden“) sind langjährige Partnerorganisation des forumZFD in Israel und Palästina. Sie wurden 2005 als binationale Bewegung von israelischen und palästinensischen Ex-Kämpferinnen und -kämpfern gegründet und waren 2018 für den Friedensnobelpreis nominiert. Die Mitglieder der Combatants for Peace sind davon überzeugt, dass die Gewalt und militärische Besatzung nicht mit Waffen beendet werden können und setzen sich gewaltfrei für eine neue, gemeinsame Zukunft in der Region ein.