In unserem Beitrag für den MOTRA-Monitor 2022 erläutern wir, wie gesellschaftliche Krisen - der Bericht nennt die Schlagworte Inflation, Energie, Flucht, Migration, Krieg und Klimawandel - in der Konfliktforschung als Ausdruck nicht bearbeiteter Konflikte betrachtet werden. Polarisierung, Ausschluss, Schuldzuweisung oder Abwertung anderer Menschen sind deutliche Merkmale einer Radikalisierung und erscheinen häufig als Reaktion auf solche nicht bearbeiteten Konflikte.
Die Kommunale Konfliktberatung setzt hier an. Sie deckt die zugrundeliegende Dynamiken, Wahrnehmungen und Einstellungen auf und unterstützt dadurch deren Bearbeitung. Sie kann deshalb als Mittel zur Prävention von Extremismus an dessen Ausgangspunkt wirken. Das forumZFD hat die Kommunale Konfilktberatung im Rahmen der MOTRA-Konferenz vom 28. Februar bis zum 1. März 2023 in Wiesbaden als solches einem breiten Publikum aus Akteur*innen der zivilen und staatlichen Kriminalprävention vorgestellt.
Das Monitoringssytem und Transferplattform Radikalisierung verfolgt einen integrierten Forschungsansatz zu Analyse von Radikalisierungsprozessen auf der Diskurs-, Einstellungs- und Handlungsebene. Auf diese Weise soll es zeigen, wie unterschiedliche Krisenerscheinungen die Verbreitung von Angst und Unsicherheit in den sozialen Medien befeuern.
Der Forschungsverbund beinhaltet Akteure wie das Bundeskriminalamt, die Berghof Foundation, die LMU München oder Wissenschaftzentrum für Sozialforschung in Berlin. MOTRA wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesinnenministerium (BMI).