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Art-Workspace „Der Puls der Stadt“

Moderne Kunst fördert inklusive Narrative und den Respekt für unterschiedliche Identitäten in Odessa

Die Ukraine durchläuft einen raschen, manchmal chaotischen, Prozess des gesellschaftlichen Wandels, der im Osten der Ukraine unter Kriegsbedingungen stattfindet. Im multikulturellen Odessa vollzieht sich der grundlegende Wertewandel vor dem Hintergrund lang anhaltender sozialer Probleme, Ungleichheit, geringer Zufriedenheit mit lokalen Behörden und unsensibler Stadtplanung. Oft fehlt es den Menschen an Kanälen, Räumen und Mitteln, um ihre Anliegen zu äußern.
Actors of the 'Pulse of the City' project during a performance
© Stefania Amamdjian

Das Theater hilft, soziale Verhaltens- und Kommunikationsmuster zu erforschen und schwierige Themen zu identifizieren, die wichtig für die Menschen sind. Die Annäherung an schwierige Themen durch Theater ist wertvoll, weil es den Fokus von Worten zu Taten verlagert und dabei lehrt, sich selbst und anderen besser zuzuhören. Um für die Anliegen der Menschen einen offenen und sicheren Raum für Dialog und Reflexion in der Gesellschaft zu schaffen, hat das forumZFD-Ukraine-Programm mit dem Theaterverband „Art Playback“ den Art-Workspace „Pulse of the City“ entwickelt.

Im Rahmen des Projekts wird eine Gruppe von Aktivist*innen aus Odessa geschult, mit Hilfe verschiedener künstlerischer Techniken einen sozialen Dialog zu schaffen. Durch die Workshops entsteht eine Gruppendynamik. Außerdem werden monatlich Auftritte eingeprobt, die öffentlich zugänglich sind. Neben der Ausbildung in verschiedenen Theatertechniken konzentriert sich das Projekt auf die Entwicklung grundlegender sozialer Kompetenzen wie aktives Zuhören, gewaltfreie Kommunikation und Empathie für die Geschichten anderer. Da die Teilnehmenden auch im sozialen Bereich tätig sind, bringen sie ihre im Theater erlernten Kompetenzen in ihren Alltag und ihre Arbeit ein.

Der Einsatz von Playback-Theater, dem „Theater der Unterdrückten“ und Dokumentarfilmen hilft den Beteiligten und dem Publikum persönliche und soziale Verhaltensmuster zu reflektieren. Das Format des Playback-Theaters ermöglicht es, persönliche Geschichten und erkennbare Situationen aus dem Alltag zu inszenieren, Empathie und Interesse für andere zu entwickeln, den Mut zu heiklen Themen zu haben und ein Gefühl der Gemeinschaft und Einheit zu schaffen. Bei den Auftritten ergründen Schauspieler*innen und das Publikum ihre persönliche Verbindung zur Stadt Odessa sowie gesellschaftlich wichtige Themen und lernen, wie man im öffentlichen Leben proaktiver agiert und Verantwortung übernimmt.

Die monatlichen Theateraufführungen finden in Odessa statt. Weitere Theatertrainings sind in Ismajil geplant.

 

Hier können Sie die Projektbeschreibung auf ukrainisch lesen.

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