Ein Weltkrieg, Vertreibung und Zwangsarbeit unter den Nazis, anschließend ein Leben unter sowjetischer Repression, 1986 der Super-GAU von Tschernobyl, seit 2014 der Krieg im Osten, seit 2022 im ganzen Land - ältere Menschen in der Ukraine haben viel erlebt, jedoch meist keine oder nur wenig Unterstützung dabei erfahren, die schrecklichen Erlebnisse zu verarbeiten. Zwischen ihnen und den jüngeren Generationen fehlt es häufig an gegenseitigem Verständnis. IT Babusi fördert Begegnung zwischen den Generationen.
Die Journalistin Olga Filippova gründete "IT Babusi" 2015 gemeinsam mit weiteren Aktivist*innen. Ihnen ist es auch ein wichtiges Anliegen, ältere Menschen am Computer und Handy fit zu machen. Sie nehmen Ängste und motivieren. So erhalten ältere Menschen alle wichtigen Informationen und können auch bei eingeschränkter Mobilität am Leben teilnehmen und ihre Angelegenheiten regeln. Einige von ihnen haben sogar begonnen, Selbstgestricktes über das Internet zu verkaufen.
Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine leistet das Team von "IT Babusi" humanitäre Hilfe und versorgt ältere Menschen mit u.a. Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Windeln und Medikamenten. Es kann sich dabei auf die Netzwerke verlassen, die es bereits in den Jahren zuvor aufgebaut hat, als das Team vor allem die oft vergessenen Menschen in psychiatrischen Kliniken humanitär unterstützte.
Eindrücke aus der Zeit vor der Invasion: Ein aktives Leben fördert die psychische und psychische Gesundheit. IT Babusi bietet verschiedene Aktivitäten an, wie z.B. Gymnastik, Theateraufführungen, Lesungen und gemeinsames Singen.
Einmal im Jahr fand bisher das "Festival der Langlebenden" statt - ein großes, wichtiges Ereignis, für das sich die Frauen in Schale werfen gemeinsam mit den Jüngeren feiern. Der große Wunsch lautet natürlich: Bald soll ein solches Festival wieder möglich sein. Bis dahin heißt es: Die "Omas" von Odessa bestmöglich schützen, ihre Kriegserlebnisse dokumentieren und von ihrer Lebenserfahrung lernen.