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Konfliktberatung in Ludwigslust

Koordination und Vernetzung lokaler Akteure in der Flüchtlingsarbeit

Das forumZFD und die Stadt Ludwigslust haben von 2015 bis 2020 im Rahmen der Kommunalen Konfliktberatung kooperiert. Das Beratungsprojekt zielte darauf ab, die Integration von Menschen mit Einwanderungsgeschichte oder Fluchterfahrung zu fördern und eine Willkommenskultur in Ludwigslust zu etablieren.
Das Rathaus von Ludwigslust
© forumZFD

Kommunale Konfliktberatung in Ludwigslust

Kommune: Stadt Ludwigslust (Landkreis Ludwigslust-Parchim)

Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern

Bevölkerung: 12.585

Ansprech-/Kooperationspartner: Bürgermeister Reinhard Mach (parteilos, a.D.)

Beratungszeitraum: 2015 bis 2020

Ludwigslust musste rund um das Jahr 2015 mit einer Reihe von Entwicklungen fertig werden: Wegzug von jungen Fachkräften, Unterbringung, Versorgung und Integration von Geflüchteten, Rechtsruck und Fremdenfeindlichkeit. Insbesondere die Wiedereröffnung und Erweiterung von Gemeinschaftsunterkünften für Asylsuchende erforderte neue Ansätze zur Förderung der Akzeptanz und Integration in der Bevölkerung. Das forumZFD unterstützte die Stadt durch eine systemische Konfliktanalyse, Prozessbegleitung und strategische Beratung.

Infolge der Beratung wurde der Integrationsbeirat neu eingerichtet. Er wurde im Februar 2018 mit 15 Mitgliedern konstituiert, von denen 50 % eine Migrationsgeschichte hatten. Zudem wurde eine fachübergreifende Arbeitsgruppe auf Verwaltungsebene geschaffen, um die Integration auf verschiedenen Ebenen koordiniert und sensibel voranzutreiben. Außerdem hat die Stadt Ludwigslust eine Stelle für eine sogenannte Willkommens-Lotsin geschaffen. Sie hilft Neubürger*innen, beim Ankommen und Orientieren in der neuen Umgebung.

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In einem öffentlichen Diskussionsforum entwickelten verschiedene Akteure der Stadtgesellschaft ein gemeinsames Leitbild zur Integration, das im Juni 2018 veröffentlicht wurde und seitdem als Richtschnur für die Integrationsbemühungen in der Stadt dient. Das Leitbild „Ludwigslust – Ort der Vielfalt“ soll für die Einwohner*innen und die vielfältigen Akteure in der Stadt eine Orientierung bieten, um Teilhabe und einen friedfertigen Umgang miteinander zu fördern.

Für eine effektive und nachhaltige Begleitung des Beratungsprozesses wurde eine Lenkungsrunde aus Vertreter*innen der Stadtverwaltung, des Kommunalparlaments sowie der Zivilgesellschaft eingerichtet. Diese Gruppe traf sich regelmäßig, um die Fortschritte zu bewerten und die Umsetzung der Maßnahmen zu steuern. 

Reinhard Mach war von 2010 bis 2024 Bürgermeister von Ludwigslust

Die Konfliktberaterin hat früh erkannt, dass wir neben einer Betrachtung der Metaebene auch ganz praktische Hilfe brauchen: beim Organisieren der Ansprache von Geflüchteten, beim Zusammenführen von Menschen oder bei der Entwicklung von Methoden, um die unterschiedlichen Sichtweisen zueinander zu führen. Das hat uns sehr geholfen.

Reinhard Mach, ehem. Bürgermeister von Ludwigslust (2010 bis 2024)

 

Das forumZFD stellte Expertise durch qualifizierte Berater*innen zur Verfügung. Darüber hinaus beteiligte sich die Stadt am interkommunalen Netzwerk des forumZFD, das den Austausch und die Reflexion mit anderen Kommunen ermöglichte.

Durch diese umfassende Zusammenarbeit konnten in Ludwigslust tragfähige Strukturen geschaffen werden, die die Integration und das respektvolle Zusammenleben von Menschen mit und ohne  Flucht- bzw. Migrationsgeschichte nachhaltig verbesserten. Die proaktive Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft führte zu einem respektvolleren Miteinander und stärkte den sozialen Zusammenhalt in der Stadt.

Der Beratungsprozess in Ludwigslust zeigt eindrucksvoll, wie durch Kommunale Konfliktberatung und partizipative Ansätze nachhaltige Integration und sozialer Zusammenhalt gefördert werden können.

Kommunale Konfliktberatung wird im Rahmen des Projekts "Kommunen im Fokus: Konflikte nutzen - Integration gestalten" umgesetzt. Informationen zur Finanzierung des Projekts finden Sie unter "Förderer".

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