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Für ein besseres Morgen (2018 - 2020)

Projekt für ein gewaltfreies Miteinander der Gemeinschaften über die Konfliktgrenzen und Narrative hinweg

Unbearbeitete Spannungen und Konflikte im Beiruter Viertel Tariq el-Jdide und seiner Nachbarschaft haben die Kluft zwischen den dort lebenden Sekten und Gemeinschaften vergrößert. Heute ist das Gebiet immer wieder Schauplatz gewalttätiger Ausbrüche und steht im Zentrum der nationalen politischen Aufmerksamkeit. In dem Versuch, die Gemeinschaften vor Ort in der Transformation von Konflikten zu unterstützen und mit gemeinsamen Anstrengungen ein gewaltfreies Miteinander zu schaffen, hat das forumZFD mit Fighters for Peace (FFP) das Projekt „For A Better Tomorrow“ (zu Deutsch: „Für ein besseres Morgen“, FABT) ins Leben gerufen. Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit Community Mobilisern, Lehrkräften und (ehemaligen) Kämpfer*innen die Beziehungen zwischen den Gemeinschaften in und um Tariq el-Jdide zu verbessern.

Tariq el-Jdide, das am dichtesten besiedelte Gebiet Beiruts, ist ein vorwiegend sunnitischer Bezirk mit schiitischer Minderheit und grenzt an die palästinensischen Flüchtlingslager Sabra und Schatila. Um den Gemeinschaften in und um Tariq el-Jdide bei der Transformation von Konflikten unter die Arme zu greifen und ein gewaltfreies Miteinander zu fördern, haben das forumZFD und seine Partnerorganisation Fighters for Peace (FFP) das FABT-Projekt im Rahmen des Programms Community Mobilising initiiert. Die Idee war es, Brücken zwischen den Gemeinschaften zu bauen und damit Strukturen und Systeme zu schaffen, die ihnen die Chance bieten, tiefen Frust, Apathie und Angst vor „dem Anderen“ zu überwinden. Außerdem werden die Gemeinschaften darin bestärkt, gemeinsam Spannungen zu entschärfen, persönliche Erfahrungen zu teilen und Synergien zu schaffen, die Gewalt im Keim zu ersticken vermögen.

Das Projekt gliedert sich in drei Bestandteile. Im ersten Schritt erfolgt die Suche nach Einzelpersonen und Gruppen, die gewillt und fähig sind, einen positiven Wandel in ihrer Gemeinschaft ins Rollen zu bringen. Diese sogenannten „Community Mobiliser“ werden einander vorgestellt und schaffen Netzwerke, die es ihnen ermöglichen, ihre Konflikte nachhaltig zu bearbeiten und in der Zukunft effektiver zusammenzuarbeiten. Weiterhin schult das forumZFD öffentliche und private Lehrkräfte in der Eröffnung von multinarrativen Diskursen über persönliche Erlebnisse und Erinnerungen an den Libanesischen Bürgerkrieg. Die Lehrkräfte erhalten so ein tieferes Verständnis für gewaltfreie Praktiken und einen inklusiven Zugang zur Vergangenheit – und sie lernen, Diversität und Unterschiede zu reflektieren und inwiefern es an ihnen ist, Narrative und ihre Realitäten zu hinterfragen. Im letzten Schritt geht FFP im Rahmen von Forschungs- und Gemeinschaftsevents wie Playback Theater vor Ort auf (ehemalige) Kämpfer*innen zu und lädt diese ein, sich mittels diverser Aktivitäten mit ihrer gewaltvollen Vergangenheit zu befassen. Sie werden so ermutigt, bei zukünftigen Gewaltausbrüchen an gewaltfreien Lösungen zu arbeiten, anstatt wie gewohnt den Weg des Kampfes zu gehen.

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie in der Kurzbeschreibung (englischsprachig).

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