Themenwoche
Frieden für Syrien:
Welche Rolle spielt die Zivilgesellschaft?
Dokumentation der forumZFD-Themenwoche vom 13. bis 20. November 2020
Fast zehn Jahre Krieg und kein Ende in Sicht: Im Jahr 2020 ist Syrien von einem dauerhaften Frieden weit entfernt. Die Gewalt dauert an, die humanitäre Lage in vielen Teilen des Landes ist katastrophal und das Assad-Regime zeigt keine Bereitschaft zu demokratischen Reformen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks sind seit 2011 etwa 6,6 Millionen Menschen ins Ausland geflohen. Deutschland hat rund 790.000 Schutzsuchende aufgenommen. Sie können auf absehbare Zeit nicht in ihre Heimat zurückkehren.
Aber aus dem Exil heraus engagieren sie sich für vielfältige Themen: Syrische Aktivist*innen in Deutschland haben Hilfsorganisationen gegründet, engagieren sich politisch und in sozialen Projekten und setzen sich für die juristische Aufarbeitung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit ein, die in Syrien begangen wurden und immer noch stattfinden. Die forumZFD-Themenwoche „Frieden für Syrien“ gab Einblicke in dieses vielfältige Engagement syrischer Menschen in Deutschland. Im Fokus stand die Frage, was die Zivilgesellschaft zu Frieden und Wiederaufbau in Syrien beitragen kann. In mehreren Online-Veranstaltungen diskutierten wir dieses Thema mit syrischen und deutschen Gästen aus Zivilgesellschaft, Politik, Wissenschaft und Medien. Die Videos der Veranstaltungen finden Sie unten.
Die vollständige Dokumentation der forumZFD Themenwoche „Frieden für Syrien“ können Sie hier herunterladen.
Am 13. November sprachen wir mit Hozan Ibrahim (IMPACT e. V.), Dr. Nora Jasmin Ragab (Maastricht University) und Dr. Esther Meininghaus (Bonn International Center for Conversion) über die Frage, wie sich syrische Menschen in Deutschland für Frieden engagieren. Zum Bericht.
Am 16. November diskutierten wir über Chancen und Hürden für Wiederaufbau und humanitäre Hilfe in Syrien. Zu Gast waren der Aktivist Samer al Hakim, Anna Fleischer (Heinrich-Böll-Stiftung Beirut) und Yassin Ied (Verband Deutsch-Syrischer Hilfsvereine e. V. / Freie Deutsch-Syrische Gesellschaft e. V.). Zum Bericht.
Am 17. November berichteten Qusay Amer (Bündnis 90/Die Grünen), Tarek Saad (SPD) und der Aktivist Tareq Alaows über ihre Erfahrungen mit politischem Engagement in Deutschland. Zum Bericht.
Am 18. November erörterten die Journalistin Wafa Mustafa, der Aktivist Amin al Magrebi und der Schriftsteller Kinan Kouja die Möglichkeiten zur politischen Teilhabe und Selbstorganisation der Diaspora. Zum Bericht.
Am 19. November ging es um die juristische Aufarbeitung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Syrien. Zu Gast waren Fadwa Mahmoud (Families for Freedom), die Journalistin Luna Watfa und Antonia Klein (European Center for Constitutional and Human Rights). Zum Bericht.
Zum Abschluss der Themenwoche stand die Frage im Fokus, wie friedenspolitisches und humanitäres Engagement für Syrien konkret aussehen kann. In mehreren Workshops stellten syrische Initiativen und Aktivist*innen ihre Arbeit vor. Der Initiativen-Tag bildete den Abschluss der Themenwoche. Zum Bericht.
Wie kann deutsch-syrisches Engagement für Frieden und Menschenrechte gestärkt werden? Als Ergebnis der Themenwoche haben wir einige der zentralen Vorschläge und Empfehlungen an Politik und Zivilgesellschaft zusammengestellt, die die Gesprächspartner*innen benannt haben. Diese finden Sie hier.
Unser besonderer Dank geht an Azzam Moustafa, Nour Alhalabi, Angelika Maser und Dominique Pannke für die Beratung der Programmgestaltung.