Ein buntes und fröhliches Treiben herrschte am Morgen des vorletzten Freitags vor den Sommerferien im Frankenberger Park und rund um die Bismarckstraße. Über 1.200 Grundschüler*innen und rund 1.000 Schüler*innen der weiterführenden Schulen schnürten an diesem sommerlichen Vormittag ihre Laufschuhe, um aktiv zu zeigen, wie wichtig ihnen Frieden und Fairness sind. Viele Kinder und Jugendliche trugen T-Shirts ihrer Schule, einige hatten Friedensfahnen und selbst gestaltete Banner dabei. Auch die Zuschauenden am Straßenrand, darunter viele Eltern und Anwohner*innen, trugen mit Applaus und Anfeuerungsrufen zu einer fröhlichen und entspannten Atmosphäre bei.
Begrüßt wurden die Schulen von Moderator André Schnitker, der während des Friedenslaufs durch das Bühnenprogramm führte. Der Einsatz aller Teilnehmenden wurde bereits bei der Startaufstellung von Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier und Sportdezernent Dr. Markus Kremer, der Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen vertrat, gewürdigt. Beide betonten, dass nicht nur die Spenden, sondern auch das bunte und respektvolle Miteinander ein großartiges Zeichen für eine friedliche Welt und ein Aushängeschild Aachens seien.
Schon beim Aufrufen der einzelnen Schulen war die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen spürbar – jede Schule versuchte, die andere mit lautstarken Jubelrufen zu übertreffen. Pünktlich um 9:45 Uhr fiel dann der Startschuss für den Lauf der Grundschulen. Zur Tradition des Aachener Friedenslaufs gehört auch ein ganz besonderer Gast: der bekannte Aachener Pantomime und Clown „Scheibub“, der für seine Workshops zum Thema Körpersprache gegen Gewalt bekannt ist. Er startete mit den Schüler*innen, wurde jedoch bereits nach wenigen Metern von den eifrigsten Läufer*innen überholt.
Die knapp 800 Meter lange Strecke führte durch die Bismarckstraße, am Neumarkt vorbei und durch die umliegenden Straßen, die an diesem Tag für den Autoverkehr gesperrt waren. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer*innen kamen hierfür zum Einsatz: Sie sicherten die Strecke, verteilten an Verpflegungsständen Trinkwasser, Äpfel und Bananen und stempelten nach jeder gelaufenen Runde die Karten der Kinder ab. Gut 75 Minuten hatten die Schüler*innen Zeit, um so viele Stempel wie möglich zu sammeln. Kaum war die letzte Runde gelaufen, startete um 11:15 Uhr auch schon der Lauf der weiterführenden Schulen.
Frieden ist lernbar
Einige der teilnehmenden Schulklassen nahmen bereits im Vorfeld des Friedenslaufs an dem friedenspädagogischen Begleitprogramm des Aachener Trägerkreises teil. Aber auch nach den Sommerferien kann das Bildungsangebot noch von Schulen genutzt werden. In verschiedenen Workshops lernen Kinder und Jugendliche, wie sie fair, respektvoll, friedlich und achtsam mit sich selbst und ihren Mitschüler*innen umgehen. Und sie lernen Menschen kennen, die sich auf vielfältige Art und Weise für den Frieden einsetzen. Die kindgerechte Friedensbildung stärkt die Konfliktfähigkeit der Schüler*innen und macht sie fit für einen gewaltfreien Umgang mit Konflikten im eigenen (Schul-)Alltag.
In der Ukraine, in Israel und Palästina und in vielen anderen Regionen dieser Welt sind Kinder und Jugendliche ganz besonders von Krieg und Gewalt betroffen. Mit dem Friedenslauf soll ein Zeichen der Solidarität mit Menschen in Kriegs- und Krisengebieten gesetzt werden. Die gesammelten Spenden kommen den drei Organisationen pax Christi Aachen, forumZFD und Netzwerk Aachener Schulen gegen Gewalt und Rassismus zugute. Alle drei Organisationen tragen durch Friedensbildung und Friedensprojekte im In- und Ausland dazu bei, jungen Menschen Halt und Orientierung zu geben und sie dazu zu befähigen, eine friedliche Zukunft aktiv mitzugestalten.
Die Veranstalter zeigten sich sehr zufrieden mit dem diesjährigen Aachener Friedenslauf: „Wir möchten uns bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben, dass der Friedenslauf eine friedliche und fröhliche Veranstaltung war. Unser Dank geht an alle Unterstützer*innen und Sponsor*innen, an die Stadt und StädteRegion Aachen, an die Eltern, Lehrkräfte und natürlich ganz besonders an die Schüler*innen: Ihr seid spitze und ihr habt ganz getreu dem diesjährigen Motto gezeigt: So läuft Frieden!“